Marie Eckhardt, geb. Stein (31)

"Die schöne Marie"

geb. 9.6.1819 Neustadt/Dresden
gest. 21.10.1856 Stuttgart

 

 

Zurück zur 1.Seite - Zurück zur Ahnentafel - zurück zur Tochter Marie Lemke, geb. Eckhardt  - zum Ehemann Gottlob Friedrich Eckhardt -   Die Kinder

   
Marie Stein

 

 

   

Brief von der Freundin Bertha Bromme an Marie Stein, datiert vom 28.10.1844

Wie man unschwer aus dem Inhalt entnehmen kann, sind beide Frauen eng befreundet., Marie ist gerade 25 Jahre alt, und Bertha erst seit Kurzem in Stuttgart.

Marie wird ihre Freundin später besuchen und im Brommeschen Haus den Witwer Gottlob Friedrich Eckhardt kennenlernen.

1847 wird sie ihn heiraten.

Traugott Bromme und Bertha die Freundin, werden später, neben anderen, Taufpaten der Tochter Amalie, Bertha Marie sein.

mehr zu Traugott Bromme und seinem Bruder, Karl Rudolf Brommy >>>

Stuttgart d. 28/10.1844

Liebes Mariechen!

Ich hoffe daß Dir [Dein] und mein guter Vater sich wohl befinden, Sie
stehn beide immer so lebhaft vor mir, daß ich mich immer mit
Ihnen unterhalte, und mein Wunsch ist da wir einmal nicht mehr
in Dresden leben können Sie beide noch hier zu haben; wir
sind nun schon sieben Tage in Stuttgart, und sie werden wissen wollen
wie es mir gefällt, die ersten Tage war es mir als könnte ich nimmer hier

einz u. wohnen, und es überfiel mich immer ein stiller Zeuner, aber ich glaube,
es wird sich machen, es ist mir alles fremd und ungewohnt, und ich muß
wieder anfangen zu lernen, und meine Heim Wirthschaft nach hiesiger

Art einzurichten, besonders mit dem Essen, haben sie eine kuriose

Zusammenstellung der Speisen, worüber man bei uns lachen würde,

in allem ist eine andere Einrichtung, in Nürnberg tragen die Mägde das
Wasser in großen Kupfernen Bütten auf den[m] Rücken, und hier trägt
man alles auf den Köpfen, in großen runden kupfernen Gefäßen, manche aus Holz, und
die Leute die ihre Waren zu Markte tragen alles auf den Köpfen, es
sieht sehr posierlich aus wenn sie Gänse, 2 oder 4 in ihren Körben haben, jede
mit dem Kopfe nach einer anderen Himmelsgegend gerichtet; in daß hiesige Geld
kann ich mich gar nicht recht finden, und kann daher noch gar nicht beur-
teilen ob es theuer oder wohlfeil ist; mir kommt es so vor als wenn die
weißen baumwollnen Waren hier theurer wären, die Frauen sind alle
recht freundlich zu mir; Md. Hoffman der Weisen ist eine liebe gutherzige
und recht kluge Frau, und selbst die Schmidt vor welcher ich mich so gefürchtet
ist ein recht gutmüthiger dicker Trambel, und hat ein allerliebstes kleines
Mädchen; wir sind täglich beisammen, früh gehn wir gewöhnlich zur Weisen
in unseren Schlafröcken, den[n] sie wohnen gleich nebenan; Sonntag ist allemal
viel Gesellschaft hier, erst angeln die Herren, und dann kommen sie herauf zum
Essen, um dann wird gesungen und gespielt, Hr. Hauscher, der erste Sänger an
hiesiger Oper, wird auch die Abende durch seinen Gesang verschönern, ich habe viel
lange Weile jetzt, weil ich nicht stricken und Nähen kann, wenn ich nur erst
in mein Logis kann und meine Kuchen aufbacken; ach und die Schwäbische

     

Sprache ist schendlich. ich sitze die längste Weile unter ihnen
und verstehe kein Wort, alles schwäbelt, besonders die Kinder, welche
alles rechte gute Kinder aber auch recht wild sind, sechs an der Zahl;
wir sind alle Mittage zwölf zu Tische mit den Kindern dem Hauslehrer
und der Gouvernante; es ist alles großartig eingerichtet, wie es nur bei reichen
Leuten sein kann, übrigens sind noch drei Mägde, eine Näherin, ein
Laufbursche und der Christian; heute wird Herbst auf dem Weinberg
gemacht; es ist eine schöne Aussicht von dem Weinberg auf welchen
Hoffmann ein allerliebstes Schweizerhäuschen gebaut hat welches
sehr nett und geschmackvoll eingerichtet ist, ich bin noch nicht viel ausgekommen
mein Mann hat sehr viel zu thun, und kann nicht mit mir gehn,
Nun aber liebes Mariechen wie geht es ihnen und dem guten Vater?
und Louis, ist der Vater ganz eingezogen, und wie gefällt es ihm?
und gehn sie fleißig mit ihm spazieren? Schreiben sie uns recht bald
und aus führlich, übrigens muß ich Ihnen auch noch mit einem
Auftrag beschweren, wollten Sie zu Mad. Hübner gehn und mir
etwas von ihren angefangenen Arbeiten schicken, ich glaube so
ein karmesiner samtener Handschuhhalter, sehr elegant muß es sein, wenn
Mad. Hübner, vielleicht wieder etwas neues hätte, als was wir bei
ihr gesehn, und eine Mütze, muß auch sehr schön und geschmackvoll
sein daß Maaß folgt bei, das Geld dazu nehmen Sie aus der
Brommeschen Casse, nun leben Sie recht wohl, liebes Mariechen,

Ihre Sie liebende Freundin

Bertha Bromme

Grüßen Sie mir ihre lieben Ältern
und Schwestern, und alle Bekannte, und
sagen Sie es ginge mir wohl.

Mein gutes Mariele; - da ich heute keine Zeit mehr habe an Br. Louis zu schreiben, bitte
ich Sie recht daher, ihn zu fragen, ob er die Nachrichten über die Gasbeleuchtung schon nach Mannheim

gesandt; sollte es nicht geschehn sein, möchte er es doch ja beschleunigen. Grüßen Sie ihn und
seine Agnes auch herzlich von uns, und küßen Sie Schäfchen in meinem Namen. - Adieu Mariechen; be- halten Sie uns lieb.

Immer, Ihr alter treuer Freund
Tr.Bromme

     

Des Geheimen Finanz-Re-
gistrators Tochter
Fräulein Marie Friederike Stein
von hier
wird auf Ansuchen und Behufs des
Ausreisens bei ihrer beabsichtigten Ver-
ehelichung zu Stuttgart das
Zeugnis
ertheilt, daß der unterzeichneten Behörde
gegen deren Führung etwas Nachteiliges
nicht bekannt worden ist.

Dresden, den 27. Februar 1847

Die Stadt-Polizei-Depuattion

(Unterschrift)


 
Heiratserlaubnsi für Marie Stein
     
Maries Bruder, Hermann Stein  
   

Brief von Traugott Bromme (1802-1866) an Marie Stein, vom 30.07.1848 - zu diesem Zeitpunk war Marie bereits verheiratet und wohnte in Stuttgart, die Tochter Marie, deren Pate Traugott Bromme war, war bereits geboren.

Brief von Traugott Bromme (1802-1866) an Marie Stein

 

 

Guten Abend! - ich wollte Sie nur noch begrüßen! - Morgen

ist meiner Bertha Geburtstag, und wir gehen um 6 Uhr nach

Canstatt. - dann um auf Hermanns Wasser zu trinken, dann wollen

wir auf Rommelsbacher frühstücken und um 10 Uhr mit der Droschke

heim fahren. - Kommen Sie vielleicht mit der kleinen Marie mit?

Um 8 Uhr wollen wir auf den Canstatter Bahnhof und Sie

erwarten! - Gute Nacht für heute

d. 30/7 48 [1848]

Ihr Bromme

     
Efeublätter vom Grab der 'Schönen Marie' (Stein, verh. Eckhardt)

Efeublätter vom Grab
der schönen Marie, gepflückt
von ihrer Enkelin Marie Bock
geb. Lemke in den [19]30er Jahren

 

 

 

Hoppenlaufriedhof

[ in Stuttgart]

Zur 100. Wiederkehr des Todestages von Marie Eckhardt, geb. Stein
im Alter von 36 Jahren gestorben am 21.10. 1856

von ihrer Enkelin Ottilie Lemke
Wehrda Kreis Hünfeld, den 21.10.1956

     

 

 

Simon Traugott Bromme war Reiseschriftsteller, Buchhändler und Verleger in Stuttgart, geboren bei Leipzig.

Der Reiseschriftstelller Traugott Bromme (1802-1866) tat sich u. a. an der Mitarbeit an A.v. Humboldts »Kosmos« hervor und zeichnete für den Atlas verantwortlich. Seine Werke nehmen in Kaysers Bücherlexikon viele Spalten ein.

Über ihn:
Internet: " BROMME, Traugott, German traveller, born in Anger, near Leipsic, in 1802; died 4 December, 1865. He settled in the United States in 1820, and afterward travelled extensively in Texas and Mexico, became surgeon on a Columbian war-schooner cruising in the West Indies, and was detained for a year as a prisoner in Hayti, during which time he explored that island. After his return to Germany he became a publisher, and wrote books on his travels in America. His handbook for North, Central, and South America passed through many editions."

Virtual American Biographies / Virtuelle Amerikanische Biografien/

Vinz, Curt, Simon Traugott Bromme, Buchhändler u. Schriftsteller <1802--1865>: Zur Geschichte d. Walther'schen Hofbuchhandl. in Dresden.
In: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. Frankfurter Ausgabe. 36. 1980. S. B264-B266.

REBAU, H.. (d. i. C. H. GEBAUER), Naturgeschichte für Schule und Haus. 5. neu bearb. Aufl. von T. Bromme. Stuttgart, Hoffmann, 1866. Mit 48 kolor. lithogr. Tafeln und zahlr. Textholzstichen.

Kosmos.
Humboldt, A. v.. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. 4 Bde. (v. 5) und Atlasband von T. Bromme.Stgt., Cotta 1845-58., 1845

Bromme , Traugott : Hand- und Reisebuch für Auswanderer und Reisende nach Nord, Mittel- und Südamerika, Bamberg 7. Aufl. 1853.

POST- UND EISENBAHNKARTE / DER / VEREINIGTEN STAATEN / VON NORD-AMERIKA, Bromme, Traugott, Hoffmann'sche Verlagshandlung, 1850

Gemälde von Nord-Amerika: in allen Beziehungen von der Entdeckung an bis auf die neueste Zeit. Eine pittoreske Geographie für Alle, welche unterhaltende Belehrung suchen und ein umfassendes Reise-Handbuch für Jene, welche in diesem Lande wandern wollen. Band I [von 2]. Stuttgart, J. Scheible 1839. 8°. 3 Bl., 796 S. Mit gest. Titelbild, gest. Frontispiz und 48 Stahlstichtafeln. Pappband d. Zt.
Traugott Bromme, Bayreuth: Verlag der Buchner'schen Buchhandlung, 1848

Die Verfassungen der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika,. der Freistaaten Pennsylvania und Texas, der Königreiche Belgien und Norwegen, die Bundesverfassung der Schweiz und die Englische Staatsverfassung. Zur Beantwortung der Frage: Ob Republik, ob konstitutionelle Monarchie?.
BROMME, T. (Hrsg.), Stuttgart, Hoffmann, 1848.

Handbuch der Naturgeschichte aller drei Reiche. EA., Gistel, Joh., und Traugott Bromme, Stuttgart, Hoffmann, 1850., 1850. 1037 S. Mit 47 (von 48) lith. Tafeln, davon 46 altkoloriert (ohne Tafel 17) und 42 Textholzschnitten. Gr.8°. Lith. ill.

Handbuch der Naturgeschichte aller drei Reiche. 2. Band.
Gistel, Johann - Tr. Bromme,, Stuttgart, Hoffmann, 1850., 1850. S. 627 - 1037. Hlwd. der Zeit. Apart. - 2. Aufl.

http://www.finerareprints.com/vol_animals_bromme.htm

Traugott Bromme, Die Verfassungen der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, der Freistaaten Pennsylvania und Texas, der Königreiche Belgien und Norwegen, der Bundesverfassung der Schweiz und die Englische Staatsverfassung, Stuttgart 1848, 1-6

Gemälde von Nord-Amerika in allen Beziehungen von der Entdeckung an bis auf die neueste Zeit : eine pittoreske Geographie für Alle, welche unterhaltende Belehrung suchen und ein umfassendes Reise-Handbuch für Jene, welche in diesem Lande wandern wollen / Traugott Bromme. - Stuttgart : Scheible, 1842

Atlas zu Humboldts KOSMOS, von Traugott Bromme

The State of Ohio, as seen by Traugott Bromme

   

In unserer Familie wurde lange die Mär von "Brommy, der Admiral - dem Mann der Freundin der Urgroßmutter" gepflegt.

Brommy war der jüngere Bruder von Simon Traugott Bromme; Brommys Vater hieß ebenfalls "Simon" mit Vornamen.
Beider Geburtsort liegt bei Leipzig.Admiral Bromme (Brommy)Karl Rudolf Brommy wird als Karl Rudolf Bromme am 10.09.1804 auf einem Bauerngut in Anger bei Leipzig (Sachsen) geboren. Er war das fünfte Kind des Gerichtsschöffen Johann Simon Bromme und dessen Frau Luise. Bereits im Kindesalter verlor er seine Eltern. 1818 erhielt er von seinem Vormund die Einwilligung, Seemann zu werden. Er lernte an der Navigationsschule Hamburg und trat folglich auf der Brigg "Heinrich" seine erste Seereise an. Später heuerte er auf unterschiedlichen US-amerikanischen Segelschiffen an. In dieser Zeit änderte Bromme auch die Schreibweise seines Namens nach der englischen Aussprache in Brommy.
[...]
Brommy heiratet 1853, Caroline Groß, die Tochter eines Kaufmanns und Hotelbesitzers aus Brake (Unterweser). Mit seiner Frau und seinem Sohn lebte er enttäuscht und zurückgezogen in St. Magnus bei Bremen, wo er am 9.01 1860 verstarb. In die schwarz-rot-goldene Flagge seines Flaggschiffs "Barbarossa" gehüllt, wurde sein Sarg auf dem Dampfer "Merkur" auf den Friedhof des Dorfes Kirchhammelwarden (heute Stadtteil von Brake) zur Beisetzung übergeführt . Nach Karl Rudolf Brommy wurde in der deutschen Kriegsmarine das Räumbootbegleitschiff "Brommy" (Bauj jahr 1916) benannt
Sehr empfehlenswert, zitiert aus: http://karl_rudolf_brommy.know-library.net/

 

 

 


Letzte Aktualisierung: 27.02.2009