Vor über 30 Jahren, nach dem Tod meiner Tante Ottilie, fand sich in unserem Keller ein kleines Köfferchen mit Papieren.
Niemand wollte diese Hinterlassenschaft Ottilies, oder Tinys, wie sie von der Familie genannt wurde, haben.
Meine Mutter hatte alle näheren Verwandten gefragt, so blieb der Koffer stehen, bis ich schließlich an die Reihe kam.
Ich nahm ihn gern, sichtete die Papiere und wurde mit dem ganzen Leben dieser kleinen, hochgebildeten Frau konfrontiert.
Damals bereits - Internet gab es noch nicht - nahm ich mir vor, diese Unterlagen einmal in ihrem Sinne auszuwerten.

Ich war Tante Tiny, oder auch Tante Otti, wie sie gegen Ende ihres Lebens genannt werden wollte, dankbar für ihre immerwährende Hilfe und Unterstützung im Französischen.
Sie war es, die mich für diese Sprache anfänglich begeisterte.
"Deine Tante spricht das beste Französisch, dass ich jemals gehört habe. Selbst bei uns in Frankreich sprechen nur noch wenige Menschen so akzentuiert und mit der richtigen Grammatik." war der Kommentar meines französchen Austauschschülers, Jean-Claude Collet damals.

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Kindergärtnerinnen II
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