An Lisbeth

Erster Lorbeer

 

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An Lisbeth!

In den Büchern viel zu lesen
Ist ja immer gut gewesen
Weil man daraus etwas lernt
Und vom Nichtstun bleibt entfernt.

Aber was man übertreibt,
Wenn es gut ist, nicht so bleibt.
Seht die kleine Lisbeth an
Die als Beispiel dienen kann.

Abends spät und in den Früh
Immer denkt ans Lesen sie,
Eh' sie wie's schon oft geschehen,
Sonntags früh ihr Buch läßt stehn,
Läßt sie's alte Hemde lieber
Oder zieht das neue drüber.

Nichts bringt sie aus ihrer Ruh,
Von vorn macht sie's Röckchen zu
Und zieht der Schwester Kleider an
Wenn nur die Lust sie stillen kann

Da sie schon so viel versäumt,
Weil sie stets in Büchern träumt,
Bring solche Bibliothek ich an,
Die ihr nicht viel schaden kann.

Sylvester 1895/96 Marie und Ottilie Lemke

Der Lobeer: "Elisabeth Lemke hat ihn am 10ten Februar 1895
von Fräulein Wermke aus Anlaß der Aufführung ihres ersten litherarischen Versuchs: 'Die gebratenen Tauben oder die leere Pfanne' erhalten." M.L.

 
   

 

 


Letzte Aktualisierung: 24.09.2007